Urknall? Urschrumpf? 

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Urknall oder Urschrumpf - wer will uns das verbindlich sagen?

 

Zu allererst ist der Urknall nur eine Theorie, auf die viele wissenschaftliche Erkenntnisse hinweisen. Sicher ist man sich bei dieser Theorie noch immer nicht ganz, einerseits, weil man den Urknall ja nicht mehr beobachten kann, andererseits, weil einige wissenschaftliche Erkenntnisse nicht in die Theorie passen.

Voraussetzung für die Schaffung eines Bildes von einer Geburt unseres Universums aus dem Nichts war die Entdeckung, daß der gesamte Kosmos expandiert. Hierzu trug im Wesentlichen der amerikanische Astronom Edwin P. Hubble (1889-1953) bei, dessen Name das Hubble-Weltraumteleskop trägt. Als er 1929 entdeckte, daß sich alle Objekte im Universum von unserer Sonne fortbewegen - weiter entfernte Galaxien mehr, nahe weniger schnell - schloß man daraus, daß es irgendwann einen Zeitpunkt in der Vergangenheit gegeben haben mußte, an dem alle Objekte sich an ein und demselben Punkt befanden. Schon zwei Jahre zuvor hatte sein belgischer Kollege Georges Lemaître (1894-1966) in einem Gedankenexperiment auf diesen Zustand hingewiesen, den das junge Universum in einem solchen Fall haben mußte, und prägte dafür damals den Begriff „kosmisches Ei“.

Innerhalb dieses Objektes, von dem niemand bisher sagen kann, wie es entstanden sein soll, herrschte eine Temperatur von über 10 Mrd. Grad Celsius. Mit einer derartig hohen Energie konnte dieses Ei nicht stabil sein und expandierte so innerhalb weniger Minuten explosionsartig. Innerhalb einer einzigen Minute fiel die Temperatur durch die verdoppelte Ausdehnung des Raumes auf die Hälfte, und bereits nach drei Minuten waren schon 1 Mrd. Grad erreicht - relativ kühl gegenüber der Geburt selbst. In diesem Zeitraum schon bildeten sich die ersten Teilchen, allerdings konnte sich erst nach zwanzig Minuten als erstes komplexes Gebilde im All das Element Helium bilden. Erst dann war die Temperatur weit genug abgesunken.

All dies spielte sich auf der kosmischen Bühne schon vor zwischen 18 und 22 Mrd. Jahren ab, und dennoch  war es im Grunde auch unsere Geburt.

 

Über den Urknall

referierte 1998 der britische Astrophysiker Stephen William Hawking.

Er meldet sich stets werbewirksam. Im Frühsommer 1998 erschien sein bekanntes Buch ,,Eine kurze Ge­schichte der Zeit“ in überarbeiteter Neuauflage — und rechtzeitig wußte er sich beim Publikum in Erinnerung zu bringen. Das letzte Geheimnis des Kosmos habe er mit einer neuen Theorie gelüftet, ließ Hawking ver­lauten. In ihr werde erstmalig erklärt, wie das Universum entstanden ist —  und zudem bewiesen, daß der Kosmos sich auf ewig  weiter ausdehnen werde.

Doch die Reaktion aus der Fach­welt war eher verhalten: ,,Der Beitrag von Hawking ist nur einer von vielen auf einem hochgradig spekulativen Forschungsgebiet“, wiegelt etwa der angesehene britische Kosmologe Mar­tin Rees ab. Hawking beschäftige sich, wie viele andere Kosmologen auch,. mit sehr speziellen Vorgängen in den ersten Sekundenbruchteilen des Universums.

Im Grunde genommen ist es heute noch so, wie zu Zeiten meines Konfirmations-Unterrichtes in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts: Die Wissenschaftler wissen nicht konkret, ob wir den Urknall nicht doch als eine Art Urschrumpf sehen müssen.

 

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